Grundlagen über die basische Ernährung
Grundlagen über die basische Ernährung – eine der gesündesten Ernährungsarten, die wir kennen. Die Idee dahinter ist, dass in den Lebensmitteln unterschiedliche Mengen an Nähr- und Vitalstoffen sind, welche im Körper sauer oder basisch verstoffwechselt werden. Doch was ist der gesundheitliche Vorteil von basischen Lebensmitteln und der basischen Ernährung?
Über die basische Ernährung
Wer sich zum Beispiel aus Neugierde oder vielleicht auch Krankheiten erstmals mit Themen wie Säure-Basen-Haushalt oder Übersäuerung beschäftigt landet fast automatisch auch bei der basischen Ernährung. Ihr Ziel ist ein Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper herzustellen und so einer Übersäuerung des Körpers entgegen zu wirken. Dabei unterscheidet man zwischen der rein basischen und der basenüberschüssigen Ernährung. Ausschließlich basische Nahrungsmittel nimmt man während des Basenfasten zu sich, wohingegen man sich im Alltag entsprechend der 80/20-Regel basenüberschüssig ernährt.
Mehr über den Unterschied von basischer und basenüberschüssiger Ernährung findest du HIER!
Mehr über die 80/20-Regel findest du HIER!
Über basische und säurebildende Lebensmittel
Zu den Grundlagen über die basische Ernährung zählt auch das Wissen über die Trennung in basen- und säurebildende Lebensmittel. Dies orientierte sich früher allein am pH-Wert, was jedoch nicht immer passte. So schmecken Zitronen zum Beispiel sauer, ihr pH-Wert ist sauer – und doch werden sie trotz ihrer Säure basisch verstoffwechselt. sich am PRAL-Wert von Nahrungsmitteln. PRAL steht dabei für ‘Potential Renal Acid Load’, übersetzt also ‘potentielle Nieren-Säure-Last’. Diese Einteilung stammt von den beiden Professoren Friedrich Manz und Thomas Remer. Deren Forschungen zeigten, dass Jedes Lebensmittel welches wir zu uns nehmen, eine unterschiedliche Säureausschüttung und somit auch eine andere Nierenbelastung hat. Somit ermittelten sie die Werte für viele Sorten von Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch oder auch Saaten und Nüsse. 1995 präsentierten sie dann ihre PRAL-Tabelle anhand der “möglichen Nierenbelastung von Lebensmitteln”.
Übrigens: Die Veröffentlichung in 1995 ist auch ein Grund, warum man manche ‘modernen’ Sorten Gemüse, Obst, Fleisch oder anderen Nahrungsmittel nicht in der Liste findet. So hatten Manz und Remer zum Beispiel all die aufgekommenen Superfoods oder generell exotischen Nahrungsmittel nicht zur Verfügung. Man findet also nur in aktualisierten PRAL-Tabellen Lebensmittel wie Chia-Samen, T-Bone-Steaks, Jack Fruit usw.
Bei der PRAL-Einteilung wird die Belastung der Nieren in Plus und Minus angegeben. Je niedriger der PRAL-Wert, desto geringer ist auch die Nierenbelastung – umgekehrt, je höher, desto belastender. Ein PRAL-Wert von -4 ist also nicht ‘negativ’, wie wir es gemeinhin verstehen, sondern im Gegenteil: Es ist umso nierenschonender und als ‘positiv’ zu betrachten. Demgegenüber ist ein Wert von 7 nicht positiv anzusehen, sondern offenbart die große Belastung für die Nieren.
Wer sich erstmals mit dem Fokus auf den Säure-Basen-Haushalt des Körpers einkaufen geht und nicht nur zu gesunden, sondern auch zu Nahrungsmitteln greifen will, die basisch sind, ist vielleicht etwas überfordert mit dem PRAL-System. Verständlich, weiß doch jeder wie viele Lebensmittel in einem durchschnittlichen Geschäft ausliegen. Manche erklären sich von selbst, anderer jedoch nicht. So wird wohl jeder vermuten, dass in Cola nicht nur Säuren wie Kohlensäure und Zitronensäure sind, sondern sie generell nicht basisch verstoffwechselt wird. Eine dauerhafte Ernährung aus Cola und Fastfood ist eher gut für eine Übersäuerung und Krankheiten, doch nicht für die Gesunderhaltung des eigenen Körpers.
Wer nicht mit einer PRAL-Liste durch die Supermarkt-Gänge gehen will, soll sich folgende einfache Infos merken:
-reifes Obst ist basisch (auch saure Früchte sind basische Früchte!)
-Gemüse ist bis auf nur wenige Ausnahmen basisch (auch bittere oder saure Sorten)
-Fleisch und Fisch produzieren unliebsame Säuren und sollten nur selten verzehrt werden
-stilles Wasser oder basischer Tee ist Softdrinks und Alkohol vorzuziehen
-je (hoch)verarbeiteter ein Lebensmittel ist, desto eher lass es im Regal liegen.
Unterschied gute und schlechte Säurebildner
Generell ist es ein Irrglaube, die Säure sei für unseren Körper und dessen Stoffwechsel ein No-Go. So gibt es Säuren, welche sehr wichtig für uns sind. Dazu gehört zum Beispiel die Fettsäure (in Oliven-, Leinöl usw.) oder den Bausteinen von Eiweiß, den Aminosäuren. Also die Säure an sich ist nicht schlecht. Es gilt dabei immer die Qualität, Quelle und Quantität zu beachten! Nicht umsonst kennt man noch heute den Ausspruch von Paracelsus “Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.”
Dies gilt auch bei den mehr oder minder gesunden Nahrungsmitteln der basischen Ernährung.
Grundsätzlich teilt man diese in basen- und säurebildende Lebensmittel.
Doch während es bei den basisch-verstoffwechselten Lebensmitteln nur ‘basisch’ gibt, so unterscheidet man bei den sauer-verstoffwechselten Lebensmitteln. Man spricht dann von ‘schwachen und starken’ oder ‘guten und schlechten’ Säurebildnern. In manchen Rezepten oder Texten werden diese auch mit gS oder sS abgekürzt angegeben.
Während man die starken/schlechten Säurebildner gar nicht oder nur extrem selten verzehren sollte, kann man die schwachen/guten Säurebildner als 20% in die 80/20-basenüberschüssige Ernährung einbringen.
Diese Lebensmittel sind zwar vom PRAL-Wert her sauer, haben jedoch so viele gesundheitliche Vorteile, dass man sie ruhig in einem geringen Maß verzehren kann.
Mehr über gute und schlechte Säurebildner erfährst du HIER!
Übersäuerung messen
Beschäftigt man sich mit der Säure-Basen-Regulation, so kommt unweigerlich die Frage auf, wie man eine Übersäuerung messen kann. Geht das anhand von Urin oder Blut – oder wie sonst kann man es ‘messen’?
Wir Menschen neigen dazu, dass wir alles im Blut sehen können wollen. So auch eine Übersäuerung. Doch werden wir sie nie im Blut sehen können! Einfach, weil ein übersäuertes Blut, man spricht dann von einer Azidose, nicht fließfähig wäre und zum sicheren Tod führen würde. Dementsprechend hat unser Körper über all die Hunderttausende Jahre seines Bestehens Puffersysteme geschaffen, dass die Säure nicht ins Blut kommen kann und dort dann massiv das Leben beeinträchtigen würde.
Dementsprechend hört man häufig von pH-Wert-Messungen des Urins, um so eine Übersäuerung bestimmen können. Doch auch das ist nur ein bedingt aussagefähiges Messverfahren, da nicht viel Säure überhaupt in den Urin kommt.
Man kann also darüber streiten, ob unsere Puffersysteme gut sind, weil man deswegen den Grad einer Übersäuerung nicht so einfach bestimmen kann, wie zum Beispiel die Temperatur beim Fiebermessen oder wie den Eisen-Gehalt im Blut aufgrund eines Blutbilds.
Dies ist ein Grund, warum die Auswirkungen einer hohen Säurelast mitunter erst sehr spät erkannt werden.
Wichtig ist deswegen schon früh für die möglichen Krankheiten eines gestörten Säure-Basen-Haushalts zu sein.
Mehr über den Sinn von Messverfahren anhand von Urin erfährst du HIER!
Mehr über die Messbarkeit einer Übersäuerung erfährst du HIER!
Mehr über mögliche Auswirkungen bei Übersäuerung gibt es HIER!
Fazit
Die Grundlagen über die basische Ernährung sind nicht so schwer. Einsteigern sind Dinge wie PRAL-Wert oder gute/schlechte Säurebildner sicherlich unbekannt, doch ist es leicht zu merken.
Die Vorteile der basischen Ernährung, viel Gemüse und Obst, mit vielen Vitalstoffen sind es jedoch wert, die erste, sehr kleine Hürde des Lernens zu nehmen und sich anschließend auf die frische und vollwertige Küche der basischen Ernährung zu freuen!
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