Die wichtigsten Lebensmittel für den Säure-Basen-Haushalt
Die wichtigsten Lebensmittel für den Säure-Basen-Haushalt
Wir alle kennen die Frage, was wohl die wichtigsten Lebensmittel für den Säure-Basen-Haushalt sind. Doch denk man etwas drüber nach, so ist die Frage gar nicht so leicht zu beantworten, wie man vielleicht denken mag. Denn wonach bemisst man es? Nach dem PRAL-Wert? Nach dem persönlichen Geschmack? Am Grad zum Schutz vor einer Übersäuerung? An der ganzjährigen Verfügbarkeit? Viele Fragen also auf der Suche für die wichtigsten Lebensmittel für den Säure-Basen-Haushalt!
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
So bezeichnet man das Gleichgewicht unseres Körpers zwischen sauren und basischen Werten. Dabei arbeitet die Säure-Basen-Regulation sehr genau, da selbst kleine Abweichungen vom Normalbereich unseren Organen schwer schaden können. Damit die optimalen Werte gehalten werden können, sind unsere Lunge, unsere Nieren und verschiedene chemische Puffersysteme gemeinsam beteiligt.
Mehr über die Auswirkungen einer gestörten Säure-Basen-Balance und einer Übersäuerung (Azidose) liest du HIER!
Was sind saure und basische Lebensmittel?
Mit sauer und basisch unterteilt man Lebensmittel je nachdem, wie stark sie unsere Nieren bei der Verstoffwechselung im Körper beanspruchen. Früher nutzte man dazu den pH-Wert von Lebensmitteln, doch ist dies inzwischen weitestgehend vom PRAL-Wert abgelöst worden.
PRAL steht für potential renal acid load. Auf Deutsch also ‘potentielle Nieren-Säure-Last’. Ist der Wert negativ, so wird das Lebensmittel basenbildend verstoffwechselt. Zum Beispiel junge Karotten mit -3,9 oder Kartoffeln mit -6,0. Ein positiver Wert hingegen bezeichnet säurebildende Nahrungsmittel. Zum Beispiel Buchweizen mit +3,7 oder Fleisch mit +8,8 (Rumpsteak).
Generell kann man sagen, dass Obst, Gemüse, Kräuter, Sprossen, Kräutertees und Schorlen aus Gemüse- und Obstsorten basenbildend verstoffwechselt werden. Bei den Getränken kann man noch stilles Wasser empfehlen, welches sich im Körper neutral verhält. Zu den säurebildenden Lebensmitteln zählen im Allgemeinen Fleisch, Wurst, Fisch, Milch und Milchprodukte, Getreide und Getreideprodukte, Zucker, Fastfood, Eier, Softdrinks und Alkohol.
Infos über die PRAL-Tabelle findest du HIER!
Infos wie man den Wert PRAL selbst berechnen kann gibt es HIER!
Mehr über den pH-Wert und die verschiedenen Lebensmitteltabellen findest du HIER!
Was sind gute und schlechte Säurebildner?
Gegenüber den basischen Nahrungsmitteln unterscheidet man bei den Säurebildnern zwei Kategorien. Zum einen: Nahrungsmittel, die sehr sauer sind und über keine oder nur sehr wenige Mineralstoffe verfügen. Zum anderen: Verfügt ein saures Nahrungsmittel jedoch über viele Mineralien, jedoch auch nicht so viel Basen, dass es basisch wäre, so spricht man von einem sogenannten guten oder auch schwachen Säurebildner.
So ist das Ei mit PRAL 8,2 sehr sauer, Erbsen mit PRAL 1,2 sind es jedoch weit weniger! Sie zählen somit zu den guten säurebildenden Lebensmitteln. Ebenso zählt man Nüsse, Pilze, Pseudogetreide oder auch Hülsenfrüchte dazu.
Mehr Infos zu guten und schlechten Säurebildnern liest du HIER!
Über sauer, Säure und säurebildend
Ein häufiger Irrtum ist, dass Säure per se schlecht sind und zu einer Übersäuerung führen. Das ist so nicht korrekt. Es gibt sogar Säuren, die für uns lebensnotwendig sind. Aminosäuren, die Bausteine von Eiweiß zum Beispiel. Doch auch hochwertige Fettsäuren benötigt unser Körper, damit sein Stoffwechsel und verschiedenes andere gut funktioniert.
Ein weiter Irrtum ist, dass saure Speisen auch entsprechend wirken. Das beste Gegenbeispiel sind Zitronen! So schmeckt der Saft der Zitrone zwar sehr säuerlich, doch ist der Zitronensaft eine basenbildende Flüssigkeit. Grund dafür ist, dass die Zitrusfrucht eine Vielzahl an Mineral- und Vitalstoffen enthält, die sie basisch macht!
Säuren sind also nicht immer schlecht und ein saurer Geschmack hat nichts damit zu tun, wie die Speise im Körper verarbeitet wird.
Mehr über die 9 häufigsten Irrtümer der basischen Ernährung gibt es HIER!
Mehr über die Vorteile von Vitalstoffen erfährst du HIER!
Die wichtigsten Lebensmittel für den Säure-Basen-Haushalt
Es gibt bestimmt nicht ‘das Eine’ basische Lebensmittel. Wie auch! So gehört beim Obst die Dattel (PRAL -13) zu den sehr basischen Lebensmitteln und bei den Gemüsesorten der Spinat mit -14. Doch mag diese Nahrungsmittel nicht jede Person.
Dann ist auch noch ein Unterschied in der zu verzehrenden Menge! So ist zum Beispiel eine Backkartoffel mit 150 Gramm für die meisten Personen eine große Portion, doch noch zu schaffen. 150 Gramm Spinatblätter oder 150 Gramm Knoblauch sind da schon eher abschreckend.
Sinnvoller ist es also zu schauen, welche Lebensmittel über viele Basen verfügen, bestenfalls ganzjährig gut erhältlich sind und kein bis nur wenig Allergiepotential haben – und schmecken sollen sie einem natürlich!
Mehr über Datteln findest du HIER!
Die Übersicht über die wichtigsten basischen Lebensmittel
Hier die jeweiligen Lebensmittel, die dank eines hohen PRAL-Wertes sehr empfehlenswert sind. Zugleich sind sie bei uns ganzjährig erhältlich und ohne Allergie-Potential!
Knackige basische Gemüsesorten: Blattspinat, Fenchel, Grünkohl, Rucola und Kartoffeln.
Ebenso empfehlenswert, doch nicht ganzjährig verfügbar: Grünkohl, Kohlrabi, Sellerie und Feldsalat.
Basisches, gesundes Obst und Trockenfrüchte: Rosinen, Trockenfeigen, Datteln, Maronen, Bananen,
Ebenso empfehlenswert, doch nicht ganzjährig verfügbar: schwarze Johannisbeeren, Aprikosen,
Leckere basische Kräuter: Petersilie und Basilikum.
Fazit
Die Frage was die wichtigsten Lebensmittel für den Säure-Basen-Haushalt sind, ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Zwar kann man anhand des PRAL-Wertes eine objektive Listung für basische Lebensmittel schaffen, doch was, wenn diese Lebensmittel einem nicht schmecken, sie nur saisonal verfügbar sind oder nicht in ausreichender Menge für unseren Stoffwechsel verzehrbar sind?
Generell sind reifes Obst und Gemüse basisch. Zwar gibt es beim Gemüse ein paar wenige säurebildende Sorten, doch macht man mit knackigen Gemüsesorten im Prinzip nichts falsch. So lassen sich aus unterschiedlichsten Gemüsen frische basische Gerichte zaubern, die schmecken, basisch wirken und zugleich weit weg von einer Übersäuerung sind!