Bitter macht gesund
Wie sehr zu viel Zucker auf die Hüften geht ist hinlänglich bekannt, doch dem gegenüber weiß kaum jemand um die Wichtigkeit von Bitterstoffen für unsere Gesundheit. Dabei werden bitteren Lebensmitteln und Tinkturen seit vielen Jahrhunderten zig gute Eigenschaften nachgesagt; nicht umsonst sind Bitterstoffe bewährte Helfer für uns!
Ursprung von Bitterstoffen
Gibt man Kindern etwas Bitteres zu essen, so verziehen sie schnell ihr Gesicht, mögen doch die allerwenigsten den herben Geschmack. Im Prinzip ist das auch richtig, war der bittere Geschmack eines Lebensmittels für unsere Vorfahren immer dann wichtig, wenn sie unbekannte Früchte und Gemüsesorten entdeckt haben. Die Geschmacksrichtung ‚bitter‘ ist also seit Urzeiten ein Warnsignal für unseren Körper! Für das frühere Überleben war es absolut notwendig, dass wir Bitterstoffe schon direkt im Mund identifizieren konnten, waren wir so doch schnell genug gewarnt, denn ‚bitter‘ konnte schlimmstenfalls auch lebensbedrohlich werden. So sind viele sehr bitter schmeckende Beeren ungenießbar und auch bittere Zucchini sollte man nicht essen, kann der Verzehr sogar eine schwere Lebensmittelvergiftung verursachen.
Bitterstoffe sind eigentlich ein Schutz von Pflanzen vor ihren Fressfeinen. Lange haben daher auch unsere Vorfahren einen Bogen um bittere Früchte, Kräuter, Gemüsesorten etc. gemacht. Doch schon in der Ayurvedischen Medizin mit ihren fast 5.000 Jahren Bestand wurden Bitterstoffe bewusst zur Gesunderhaltung oder bei Erkrankung eingesetzt. Ebenso in der traditionellen Chinesischen Medizin, wo Bitterstoffe dem Element Feuer zugeordnet werden. In unseren Breiten wurde das Bewusstsein für die positiven Aspekte von Bitterstoffen dann von Hippokrates (460-370 v. Chr.) oder der Universalgelehrten Hildegard von Bingen (1098-1179) verbreitet. Für sie alle hatten und haben Bitterstoffe eine sehr hohe Bedeutung, haben sie doch ein sehr breites Wirkungsspektrum in unserem Körper.
Wirkungsspektrum von Bitterstoffen
Bitterstoffe sind wahre Alleskönner! So sind sie zum Beispiel in der traditionellen Chinesischen Medizin eine Art ‚Allheilmittel‘, so umfangreich werden Bitterstoffe dort eingesetzt. Laut der TCM helfen Bitterstoffe immerhin bei Magen-Darm-Störungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselproblemen, schwachem Immunsystem und Hautproblemen.
Auch hierzulande werden Bitterstoffe für die unterschiedlichsten Funktionen unseres Körpers genutzt. Meistens zur Reinigung von Leber und Galle. Doch auch für die Verdauung, als Abnehm-Unterstützer, gegen Heißhunger oder ganz einfach nach italienischer Art als Abschluss eines Mahls in Form eines Espresso.
Ob es auch für noch mehr nützlich ist, ist derzeit noch nicht klar. So hat der Molekularbiologe Maik Behrens, seines Zeichens Professor am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München, zu den Bitterstoffen Hopfen und Koffein geforscht. Laut ihm zeigen Bitterstoffe positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel oder die Magenaktivität. Ferner gibt es laut Behrens Hinweise darauf, dass Bitterstoffe den Körper vor schädigenden Radikalen schützen.
Wissenswertes über Bitterstoffe
Waren Bitterstoffe früher in unserer Ernährung noch viel präsenter, so sind sie heute zunehmend herausgezüchtet worden. Entsprechend sind heutige, eigentlich für ihren bitteren Geschmack bekannte Salatsorten wie Chicorée, Lollo Rosso oder Rucola viel milder. Der Grund ist einfach: Mild oder gar süß schmeckt den Menschen mehr und verkauft sich besser!
Außerdem ist es so, dass es verschiedene Bitterstoffarten gibt – und eine jede nur einen Typ von Rezeptoren bei uns ansprechen. Wenn man also, da unsere Lebensmittel immer weniger bitter sind, sich mit eine zusätzlichen Bitterstoffprodukt etwas Gutes tun will, so sollte man darauf achten, dass es verschieden Bitterwirkstoffe kombiniert.
Worauf bei Bitterstoffprodukten achten
Wie zuvor schon geschrieben macht ein Mono-Präparat, zum Beispiel in Form eines Tees aus Mariendistel oder Kapseln mit einem Pulver des Tausendgüldenkrautes, nur bedingt Sinn. Zwar sind beides Pflanzen mit hohem Bitterstoffanteil, doch reagieren nicht alle Rezeptoren darauf.
Daher: Je mehr verschieden Wirkstoffe enthalten sind, desto besser!
Zu achten ist generell auf:
1. Ein hohes Vorkommen von Enzian, der bittersten Pflanze! Je weiter vorne Enzian in der Zutatenliste steht, desto höher ist der Anteil. Gern wird bei manchen Bitterstoffprodukten auch schon mal ganz auf Enzian verzichtet, da er recht selten und entsprechend teuer ist.
2. Möglichst viele Bitterstoffe aus den unterschiedlichen Bitterstoffgruppen. Je mehr Bitterstoffe und aus je mehr Bitterstoffgruppen, desto mehr Rezeptoren werden aktiviert.
3. Das Produkt sollte einen hohen Anteil an Kräutern und Gemüsen haben! Bitterstoffe kommen hierin am meisten vor – gegenüber Obst, Nüssen oder Sprossen.
4. Am besten in Pulverform! So lässt es sich leicht mit etwas Wasser oder säurearmen Saft zu sich nehmen und kann sofort beim Kontakt mit den Rezeptoren auf der Zunge arbeiten. Hier sind Bitterstoffpulver als Pressling oder in Kapselform eher unzweckmäßig, da sie entweder kaum (als Pressling) oder gar keinen (als Kapsel) Kontakt zu den Rezeptoren auf der Zunge haben und daher erst später im Magen oder Darm aktiv werden können.
5. Nicht auf Alkoholbasis! Jeder kennt wohl die Kräutergeister in den kleinen Fläschchen, die gern mal nach dem schweren Braten getrunken werden. So gut die Kräuter darin eventuell sein mögen – auch die kleinste Menge Alkohol belastet die Leber und verhindert so eine optimale Arbeit der Entgiftung.
6. Auf Bio achten! Gerade Kräuter unterliegen keinen großen Bearbeitungsprozessen. So kommen sie meist nur kurz in ein Dampfbad (gegen Schädlinge) und werden anschließend getrocknet und gemahlen. Das bedeutet, dass die beim konventionellen Anbau vorkommenden Insektizide, Pestizide, Herbizide etc. nicht ‚abgewaschen‘ werden. Da solche Pflanzengifte im kontrolliert biologischen Anbau verboten sind, sollte man immer auf ein entsprechendes Produkt zurückgreifen.
Als Bitterstoffprodukt empfehle ich das BITTERSTOFFPULVER von M. REICH. Es enthält 55 verschiedene Bio-Zutaten mit hohem Bitterstoffanteil aus den verschiedenen Bitterstoffgruppen, darunter Enzian, Artischockenkraut, Wermutkraut, Kurkuma, Tausendgüldenkraut, und ist als Pulver sehr einfach in der Handhabung. Man kann es in Wasser einrühren, über Speisen streuen, pur vom Löffel einnehmen oder als Bitter-Kick mit in den Smoothie geben!
Fazit
Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten von Bitterstoffen. Da sie jedoch immer mehr aus unseren Lebensmitteln herausgezüchtet werden, machen zusätzliche Bitterstoffprodukte Sinn. Diese sollten: 1. Viel Enzian enthalten; bestenfalls als Nummer-1-Zutat! 2. Viele verschiedene Wirkstoffgruppen in sich haben! 3. Generell einen hohen Anteil an Kräutern und Gemüsen haben! 4. In Pulverform sein! 5. Ohne Alkohol sein! 6. Aus kontrolliert biologischem Anbau sein!
Mehr Infos zu Bitterstoffen:
BITTERSTOFFE – Was sie sind und worauf man achten sollte! Klick: HIER!
Bitter nötig! Wie Bitterstoffe die Verdauung unterstützen! Klick: HIER!
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